Ein Fricker kommt selten allein

Um ehrlich zu sein – es brauchte wohl kein Abschluss der Agrarwissenschaft, um festzustellen, dass der Spielbereich der Elefanten nichts mehr mit einer Rasenfläche zu tun hat. Als klar war, dass uns der Hockeyplatz leider noch verwehrt ist, hatte ich kurzerhand überlegt, eine Kürbiszucht ins Leben zu rufen. Bis Halloween wären vielleicht die ersten Resultate sichtbar gewesen. Auch der Ferienfreizeit der FT hätte es möglicherweise einen Mehrwert eingefahren, gerade zu Corona-Zeiten. Wir haben uns dann doch für das Fußballspielen entschieden.

Lektion 1: Den Acker pflügen

Es wurde also geackert. Aber auch das will gelernt sein. Präzises Kurzpassspiel oder abrupte Richtungswechsel/Abstoppbewegungen sind dabei schon „Advanced Level“ (Iso-Norm 1974). Jedoch hatte das Universum mal wieder die Rechnung ohne die Grünen Elefanten gemacht. Hätte es Neurowissenschaftler Aniruddh Patel nicht bereits in längeren Feldstudien nachgewiesen – „Es gibt Beweise, dass Elefanten tanzen können“ (Patel 2017) – er hätte gestern seinen Beweis gefunden. Wühlend, schlitternd, rutschend tanzten die Elefanten.

Lektion 2: Wo ein Wille, ist auch ein Weg

Bunt hat ansehnlich gezeigt, wie mit Willen, Teamgeist und Durchhaltevermögen ein Spiel gedreht werden kann. Auch die frühe Führung durch Team Grün konnte daran nichts ändern. Nach anfänglichen Schwächen im Mittelfeld formierte sich nach und nach eine kompakte Offensive. Eiermann Fränkie pflügte mit gewohntem „Fritz Walter Swagger“ von einem 16er zum anderen. Ingo, Zizou und Svenzaghi erhöhten den Gegendruck und zwangen Grün immer wieder zu Ballverlusten. Zudem brachten kontinuierliche Vorstöße von Frostbeule MM und Matze „Cessna“ Wolpert Schwung über die Flügel. Motivationspredigten des Trainers taten den Rest. Der Siegeswille war spürbar und zahlte sich aus.

Lektion 3: Das Glück gehört den Tüchtigen

Natürlich war Grün nicht untätig, aber eben nicht tüchtig genug. Trotz dem unermüdlichen Schmi, Mittelfeldmotor Marc und Dribbelkönig G-Olic blieb man am Ende unterlegen. Auch Marcs Traumtor und einer teilweise überragende Abwehrleitung von Martin und Jürgen konnte daran nichts ändern. Bunt war einfach tüchtiger und belohnte sich. Und dann kam auch noch Glück dazu. Oli im Tor der Bunten mehrfach glücklich angeschossen, Rückkehrer Raini mehrfach in letzter Sekunde mit dem berühmten Fuß dazwischen. Hinzu kamen vergebene Torchancen der Grünen, die der ein oder andere sonst im Halbschlaf verwandelt. Auch Ackergaul Jan, der beharrlich den ganzen Acker in einem Affenzahn bearbeitete und ein Torpedo an die Latte setzte, half letzten Endes nicht weiter. Verlorene Bälle, Fehler im Aufbau, Schwächen im Abschluss bei den Grünen.

Lektion 4: Ein Fricker kommt selten allein

Schon nach dem Transfer von Svenzaghi zu den Grünen Elefanten ließ Flo nicht lange auf sich warten. Postwenden lag seine Bewerbung beim Sportdirektor auf dem Schreibtisch. Und als hätten sie es seither nicht schon öfter unter Beweis gestellt: Spielen die Fricker-Brüder in einem Team, wird es ernst! Als quasi Flügelzange zogen die beiden das Offensivspiel auf. Und da Blut bekanntlich dicker als Wasser ist, klingelt es gleich mehrfach. Das Resultat: Hattrick Flo sowie eine Todeskombination, welche bei Jörginho auf dem Fuß landete – Tor. Chapeau!

Fazit: Never change a running system!

Niki

Grün Blau (*)
Claus Oli
Martin MM
Olic Raini
Schmi Matze
Stephan Sven
Jirschi Zizou
Tim Ingo
Marc Fränki
Marküse Flo
Jan Jörg
Niki Horst

Wie schön!

Thomas no1, Samstag, 17 Oktober 2020 19:43

… absolut klasse.
Manche können besser schreiben als kicken. Manche besser kicken als schreiben.
Manche können beides oder auch beides nicht. Knallharte Welt.
Aber wer zum Teufel ist ein Fricker? Zuviele r im Wort. I don’t know.

Matze, Samstag, 17 Oktober 2020 19:51

Sensationell. Mit abnehmender Qualität des Rasens (beziehungsweise zunehmender Qualität als Acker) steigt exponentiell die Qualität der Spielberichte. Wir haben PenClub Edelfedern in unseren
Reihen.
Noch mal sensationell: das Tor von Mark zum zwei zu null. Es gibt Leute die hätten gesagt „europäische Weltspitze“.
Überhaupt, Hut ab vor der Leistung all der Renner! Von meinem recht bequemen Posten aus beobachtet, war das ein Spektakel.

Oli, Sonntag, 18 Oktober 2020 00:58

Für nächste Woche beantrage ich die Aufnahme der Sportart “Schlammcatchen” ins FT-Anmeldeprogramm im Bereich Freizeitsportarten. Ich wüsste sonst nicht, wo ich mich ab Dienstag eintragen sollte…
der Kick war trotzdem lustig

Tim, Sonntag, 18 Oktober 2020 11:33