Wie sagte der CS neulich im Interview bei Sport im 3: “wenn Du öfter verlierst, hast Du mehr Angst vor der nächsten Niederlage”. Man könnte diesen etwas verschwurbelten Satz einfach so stehen lassen, wenn da nicht der Funken Wahrheit herausschimmert, den ein solcher Satz von CS doch meistens in sich trägt. Wie anders ist es nämlich zu erklären, dass beim Überstreifen des grünen Leibchens so manchen Protagonisten genau dieses (Angst)Gefühl beschleicht. Ulinho hat’s klar benannt, Calles Blick sprach Bände – und beide sollten Recht behalten. Hilfreich ist diese selbsterfüllende Prophezeiung natürlich nicht, wenn man einen Fluch besiegen will.

Das Selbsterfüllende Prophezeiungen an der Tagesordnung sind, beweist auch das Prozedere des Kartenziehens mit integrierter Festlegung des Spielberichtschreibers. Ich weiß schon vorher, dass der Auserkorene jammert, hadert und sein Schicksal beklagt. Das aber einfach huschhusch das Kärtchen wieder in den Stapel gesteckt wird, ohne sich zu outen und nach dem Motto zu verfahren “nach mir die Sinflut – ich hab’ auf jeden Fall keinen Bock” darf getrost mit dem Adjektiv “schäbig” beschrieben werden.

Das Spiel – ein Genuss, auch wenn Ingo das bei der anschließenden Hopfenkaltschale ganz anders sah. An ihm sei das Spiel ein wenig vorbeigelaufen, außer der Aktion ganz am Anfang sei ihm wenig gelungen. Nun, der satte Knaller in Minute 1 hätte die Statik des Spiels verändern können, wäre das herrliche Ding aus gut und gerne 15 Metern nicht knapp über, sondern knapp unter die Latte geflogen.

Das Ergebnis – eine Seltenheit. Knappe Spiele haben wir immer mal, solche, die “zu null” ausgehen aber ganz selten. Auch wenn das ein wenig unglücklich zustande kam, denn Grün wurde ein Angriff zum 1:1 wegen unklarer Sachlage im eigenen Strafraum abgepfiffen.

Ausgeglichene Mannschaften, die ohne einen Tausch oder auch nur eine Diskussion darüber sofort zur Sache kamen. Auf echtem Grün – für uns nach Monaten des planierten Kunstrasengekickes sehr ungewohnt – hat es dann tatsächlich über 50 Minuten gedauert, bis das erste Tor fiel. Grün hat alles versucht, mit unermüdlichem Einsatz gerade von Familie Weiß das Mittelfeld beackert und ist, wenn’s vorher nicht die bunte Abwehr gerichtet hat, an einem bärenstarken Thomas No.1 gescheitert. Dieses “zu Null” ist sein Verdienst und er mein man of the Match.

Zum Schluß, fünf Minuten vor Abpfiff, hadert dann Calle mit sich, weil er den Ball zum 2:0 über die eigene Linie drückt. Aber nur wer nix macht, macht keine Fehler und in diesem Fall war es noch nicht mal ein solcher: hinter ihm standen mindestens zwei Bunte einschußbereit parat.

Ganz zum Schluß – quasi mit dem Abpfiff – mussten dann doch noch Wogen geglättet werden. Blut floß zwar keins, auch wenn das im ersten Schreck gedacht worden war und zwei Minuten später war auch – hoffentlich – alles wieder gut. Gute Besserung der Nase.

Oli

Grün Blau (*)
Zizou Thomas No.1
Juri Horst
Jörg Jirschi
Calle Matze
Ulinho Niki
Ingo Ingo
Olic Prinz Mo
Tim Oli
Marküse Thopro

Thomas No1 ist auch deshalb “man of the match”, weil er dieses Mal nicht vor Spielbeginn wieder gegangen ist… 🙂

Tim, Sonntag, 07 April 2019 14:28

Danke für die Ehre! Gutes Wetter, grüner Rasen, spannender Kick, Fußballer was willst Du mehr! Leider war der SC dann sehr ernüchternd!

Thomas no1, Sonntag, 07 April 2019 20:28

Ich schließe mich den Genesungswünschen an und hoffe alles ist OK. Ohne Schuldgefühl und doch mit einem gewissen Unbehagen “als Beteiligter der Schlußszene” übernehme ich zur Versöhnung den nächsten
Spielbericht freiwillig.

Horst, Montag, 08 April 2019 10:40

Cooler Bericht mit allen Faszien, äh Facetten drin….. ja, so wars! Ackern ohne Tor, das ist irgendwie unschön, und zum Glück selten. Trotzdem wars ein gutes Spiel finde ich. Manchmal gewinnen die
anderen…..

Ulinho, Mittwoch, 10 April 2019 14:01