… tun sie das nicht ohne Choreographie. 5:1 hieß es zum Schluss. Im Endergebnis vielleicht ein wenig zu hoch, insgesamt aber verdient.

Verdient deshalb, weil die Truppe sich über die volle Spielzeit an die taktische Marschrichtung (siehe Bild) hielt, sich durch den frühen Rückstand (7. Minute, Martin Käfer) nicht aus der Ruhe bringen ließ, sondern ganz im Gegenteil, dieses Tor als Weckruf verstand.

In einem absolut fairen Spiel zeigte der Gegner, dass er zu Recht da oben in der Tabelle steht. Die AH Kappel ist mit hervorragenden Fußballern besetzt, war aber leider vom Verletzungspech getroffen ohne etatmäßigen Sturm und Torwart aufgelaufen.

So brauchte es weitere 10 Minuten, in denen der Gegner wenig zuließ und die Grünen Elefanten viele Aktionen nicht sauber zu Ende spielten.

Aber spätestens mit den beiden herrlichen Distanzschüssen von Fränki (wunderbar der zweite Versuch: volley aus 18 Metern nur Zentimeter über den linken Torwinkel) wurden die Aktionen sicher, flüssig und zielführend. Der Ausgleich fiel deshalb zwangsläufig (23. Minute, Marc).

Ab diesem Moment spielten die Grünen Elefanten Fußball. Hinten absolut sicher (großartig nach anfänglichen Startschwierigkeiten: Thomas, der seine Seite mehr als dichtgemacht hat und jedes Laufduell gewann), auf der Position zwischen Abwehr und Mittelfeld ein unermüdlicher Fränki, um den man sich wg. seiner Laufleistung spätestens ab der 55. Minute Sorgen machen musste und der seine herausragende Leistung mit einem herrlichen Schuss unter die Latte (4:1, 60. Minute, wiederum aus gut 16 Metern) krönte, ein souveränes Mittelfeld, bei dem immer wieder die Außen gesucht und eingesetzt wurden und im Sturm anfangs und zum Schluss Markus (als echter Stürmer stand er in der 69. Minute zum 5:1 da, wo ein Stürmer stehen muss), und Stephan, der nach überstandener langer Verletzungspause spielte, als hätte er nie etwas anders als Stürmer gespielt und der auf dieser Position trotz fehlender Spielpraxis für viel Betrieb und Unruhe gesorgt hat.

Last but not least Marc, der seine Freiheiten nutzte, 3 Tore machte (ganz kalt: der Elfer) und den Gegner schwindelig spielte und unser Thomas No. 1.: Wochenlang schlotterten ihm die Knie wegen der großen Tore. Sogar der Gegner wurde vorm Spiel noch instruiert (“Ich hab’ in meim’ Lebe noch kein Spiel im großen Tor gemacht”) und dann hielt der Mann, als gäb’s kein Morgen. Weltklasse seine erste Parade, bei der er einen satten Schuss aus nächster Nähe durch einen Reflex entschärfen konnte.

Großen Eindruck auf die Grünen Elefanten machte die wohl sportlichste Geste des Abends. Martin Käfer hatte sich im Strafraum durchgesetzt, als er zu Fall gebracht wurde. Glasklarer Elfmeter! Statt liegen zu bleiben, war Käfer blitzschnell wieder auf den Beinen und am Ball. Seine beiden darauffolgenden Versuche, den Anschlusstreffer zu erzielen, blieben leider erfolglos. “So was sieht man im Profigeschäft selten. Ich ziehe den Hut vor der Entscheidung, die Chance zu suchen und nicht auf den Pfiff des Schiris zu warten” so Trainer Horst Raufer von den Grünen Elefanten, “das war großer Sportsgeist”.

Anschließend kamen die Mannschaften ganz im Sinne des Ausrichtermottos “Nicht nur der Ball ist Dein Freund” zu der einen oder anderen Gerstenkaltschale zusammen und ließen bis tief in die Nacht das packende Spiel immer wieder Paroli laufen.

Ein besonderer Dank geht an Klaus bei den Alten Herren Kappel für die Organisation mit Stadiosprecher (Dank an Georg Schweizer), vorgeheizten Kabinen und einem Rasen, der Wembley zur Ehre gereicht hätte.

Die Grünen Elefanten freuen sich schon auf das Rückspiel, das Ihnen direkt nach Abpfiff von den Alten Herren Kappel angeboten wurde. Wir kommen gerne wieder!